Hass gegen Flüchtlinge in Berlin – eine Chronologie

Immer öfter kommt es zu Angriffen auf Berliner Flüchtlingsunterkünfte. Nur selten werden Täter gefasst. Die Berliner Morgenpost dokumentiert 96 Fälle seit 2014 im Wortlaut der Polizei.

Die Zahl der fremdenfeindlichen Angriffe auf Flüchtlingsheime in Berlin ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Zunahme liegt nach dem aktuellen Stand bei 46 Prozent. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Hakan Taş hervor. 2015 gab es demnach mindestens 57 Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Die endgültigen Zahlen für 2015 liegen erst in den nächsten Monaten vor. 2014 wurden 39 Vorfälle registriert.

2014
2015
39
57

Nicht alle Taten sind schwerwiegend. Oft geht es um Sachbeschädigung wie das Umwerfen von Bauzäunen. Dazu kommen Flaschen- und Steinwürfe gegen die Häuser. In drei Fällen ging es jedoch um schwere oder besonders schwere Brandstiftung. Menschen wurden aber nicht verletzt.

In vielen Fällen wurden keine Täter gefasst. Die meisten der in Vorjahren ermittelten Verdächtigen gehörten zur Szene der Rechtsextremisten und Neonazis. Weiterhin geschehen auffallend viele Angriffe in den Ost-Berliner Ortsteilen Marzahn (23 Fälle), Buch (15) und Hellersdorf (10). Aber auch West-Ortsteile wie Heiligensee und Westend (jeweils drei Fälle) sind betroffen.

Angriffe auf Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte wurden in den vergangenen Jahren nicht gesondert in der Polizeistatistiken erfasst. Das geschieht seit Anfang 2016 und soll künftig noch mehr Erkenntnisse über Fremdenfeindlichkeit liefern.

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