Berlins neue Skyline

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Berlins neue Skyline

Wie die Innenstadt seit 1990 gewachsen ist – und wie sie in Zukunft aussehen soll. Eine Entdeckungstour in 3D.

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Was die Anwendung zeigt

Die Anwendung zeigt alle Gebäude innerhalb des sogenannten Planwerks Innere Stadt, einem rund 30 Quadratkilometer großen Gebiet im Zentrum Berlins. Der Bereich kann auch als Berlins Innenstadt bezeichnet werden. Das Planwerk dient als Grundlage für Entscheidungen der Stadtverwaltung und wird alle zwei Jahre aktualisiert.

Grau eingefärbte Gebäude wurden vor 1990 errichtet, dunkelblaue nach 1990. Hellblaue Bauten befinden sich in der Planungsphase (konkrete städtebauliche Konzeption, die über einen B-Plan, als Wettbewerbsergebnis oder beschlossene städtebauliches Konzept eingeflossen ist) oder der Vorschlagsphase (alle städtebaulichen Chiffren, die im Planwerk als Visualisierung des Leitbildes ohne Konkretisierung dargestellt sind).

Scrollen Sie mit dem Finger oder dem Mauszeiger über den Text und lesen Sie, wie und wo sich Berlins Innenstadt am meisten verändert hat und noch verändern wird. Sie können mithilfe der Leiste über dem Text direkt an bestimmte Orte springen. An zwei Stellen innerhalb des Textes können sie sehen, wie bebaut Berlins Innenstadt 1990 war, heute ist und in Zukunft sein soll. Dabei werden die heute bereits abgerissenen Gebäude wieder eingeblendet.

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Auf Desktop-Rechnern, deren Browser und Grafikkarten WebGL unterstützen, können Sie zusätzlich in eine interaktive Kartenansicht wechseln. Dort können Sie sich bei gedrückter Maustaste frei auf der Karte bewegen. Wenn Sie zusätzlich die Shift-Taste gedrückt halten, können Sie die Karte drehen und den Blickwinkel verändern. Bei Klick auf den Kompass wird die Karte nach Norden ausgerichtet. Bitte beachten Sie: Aufgrund der hohen Datenmenge kann es zu Performance-Einschränkungen und längeren Wartezeiten kommen.

Der Anwendung liegt das 3D-Modell der Planwerksdaten der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin, Abt. II zugrunde. Es handelt sich dabei einerseits um detaillierte Architekturmodelle und andererseits um schemenhafte Darstellungen. Für eine flüssige Darstellung im Web wurden die Gebäude weiter vereinfacht. Deshalb werden manche Elemente wie etwa Kuppeln oder Innenhöfe nicht in vollem Detail dargestellt. Vereinzelt können Gebäude dadurch auch leicht abgeschnitten/deformiert sein.

Gebäude, die höher als 100 Meter sind, werden als Wolkenkratzer bezeichnet. Sie werden in der Anwendung mit entsprechenden Höhenangaben markiert.

Umgesetzt wurde die Anwendung mit OSM Buildings, einer Software speziell für die interaktive, dreidimensionale Darstellung von Gebäuden im Web.

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Alexanderplatz
150-Meter-Türme für die neue Stadtkrone

Berlin hat keine echte Skyline. Noch nicht. Allenfalls der Fernsehturm ragt mit 368 Metern wirklich weit in den Hauptstadthimmel. Wolkenkratzer gibt es kaum: Nur fünf Hochhäuser mit mehr als 100 Metern Höhe stehen weit verstreut in der Innenstadt. Ein Berliner Höhenwachstum ist seit Jahrzehnten umstritten – und bleibt es: »Der Markt für die Entwicklung von Hochhäusern ist in Berlin begrenzt«, sagt Berlins Chef-Stadtplanerin Regula Lüscher. Doch viele Architekten streben nach neuen Höhen.

In der 3D-Visualisierung können Sie nachvollziehen, wie sich die Berliner Innenstadt seit 1990 verändert hat – und wie sie in Zukunft aussehen soll.

Ein Wolkenkratzer wird gerade gebaut, zwei weitere stehen kurz vor der Verwirklichung. Grafik: Christian Schlippes

Am Alexanderplatz soll gleich eine ganze Wolkenkratzer-Landschaft entstehen. Die Idee dazu ist nicht neu. Bereits mehr als 20 Jahre liegt ein Masterplan für zehn 150-Meter-Türme in der Schublade, entworfen 1993 von den Architekten Hans Kollhoff und Helga Timmermann.

Immerhin zwei der Wolkenkratzer sollen nun gebaut werden. Der Bezirk Mitte hat dem russischen Investor MonArch einen positiven Bauvorbescheid erteilt. Demnach kann ein 150-Meter-Turm direkt neben dem Einkaufszentrum Alexa entstehen. Ebenfalls 150 Meter hoch hinaus will der US-Investor Hines, der neben dem Elektronikmarkt Saturn bauen möchte. Das Hines-Projekt ist aber seit geraumer Zeit ins Stocken geraten, weil das Hochhaus über den Tunneln der U-Bahn errichtet werden soll und die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) Bedenken wegen der Tragfähigkeit ihres unterirdischen Bauwerks haben.

Ob Kollhoffs komplette Hochhaus-Landschaft jemals Realität wird, ist fraglich. Doch der Architekt gibt nicht auf. Er hat seine umstrittenen Pläne mittlerweile überarbeitet und kann sich sogar einen elften Wolkenkratzer vorstellen. Er ist überzeugt: »Das werden wir noch hinkriegen.«

Innenstadt
So wird das neue Berlin geplant

So wie Kollhoffs Gestaltungsvorgaben für den Alexanderplatz, gibt es zahlreiche Detailpläne, die zeigen, wohin Berlins städtebauliche Entwicklung in den kommenden Jahren gehen soll. Dabei ist es kein Zufall, dass diese Gebiete sich hauptsächlich entlang des ehemaligen Mauerverlaufs befinden. Das von der DDR brutal abgeräumte Stück Stadt bot nach der Wiedervereinigung die Chance und die Herausforderung, hier das neue Berlin zu schaffen.

So dicht ist Berlins Innenstadt bebaut:

Damit in der Aufbruchseuphorie der ersten Jahre nach dem Fall der Mauer nicht jeder Bauherr einfach so baute, wie es ihm passte und der jeweilige Bezirk es genehmigte, entwickelte Berlin als Leitlinie für die weitere Bebauung das »Planwerk Innenstadt«, auf dem das noch aktuelle »Planwerk Innere Stadt« beruht. Es gilt für rund 30 Quadratkilometer der Berliner Innenstadt, etwa einem Drittel der Fläche innerhalb des S-Bahn-Rings. 1990 waren etwa sechs Quadratkilometer davon bebaut. Heute sind es bereits sieben. Wenn alle Planungen umgesetzt werden, kommt in den kommenden Jahren ein weiterer Quadratkilometer, eine Fläche von rund 140 Fußballfeldern, hinzu.

Das Planwerk sieht insbesondere einen restriktiven Umgang mit der Höhe der künftigen Gebäude vor. Als Leitbild gilt in den meisten Stadtbereichen die traditionelle Berliner Blockbebauung. Dort haben die Häuser meist eine einheitliche Dachhöhe zwischen 22 Metern - der sogenannten Berliner Traufhöhe - und maximal 35 Metern. In einigen Bereichen dagegen sind Hochhäuser durchaus erwünscht, allerdings meist unter der Marke von 150 Metern.

Potsdamer Platz
Eine Skyline gegen den Willen des Senats

In den 90er-Jahren wurde die Brache des Potsdamer Platzes zur größten innerstädtischen Baustelle Europas. Aus dem Nichts entstand hier der bislang einzige Ort in der Stadt, der mit seinen sieben Hochhäusern – davon drei höher als 100 Meter – zumindest annähernd über eine Skyline verfügt.

Diese Entwicklung ist jedoch nicht auf die Planungsvorgaben des Senats zurückzuführen. Im Gegenteil. Dass von der traditionellen Blockbebauung zugunsten einer stark verdichteten Hochhaus-City abgewichen wurde, hatten die damaligen Bauherren Daimler-Benz AG und Sony gegen den Willen des Senatsbaudirektors Hans Stimmann durchgesetzt.

Der Zeitraffer zeigt den Wolkenkratzer-Bau am Potsdamer Platz zwischen Mai 1995 - April 1999. Quelle: cityscope.de

So entstanden etwa der gläserne Bahntower und der Kollhoff-Tower aus rotem Backstein, beide 103 Meter hoch, direkt am Potsdamer Platz. Deutlich zu sehen ist auch der Forum Tower (79 Meter). Den südlichen Schlusspunkt des Quartiers setzt der 106 Meter hohe Atrium-Tower am Landwehrkanal, der beim Richtfest 1996 noch nach seinen damaligen Nutzern Debis-Tower genannt wurde.

Regierungsviertel
Wo Berlin niedrig bleiben soll

Während der Potsdamer Platz mit seiner aufsehenerregenden Architektur als stadtplanerisch relativ ungezügeltes Produkt der Nachwendezeit bezeichnet werden kann, wirkt das benachbarte Regierungsviertel streng geordnet - und ist besonders flach. Die Idee des in Beton gegossenen »Band des Bundes« ist von oben gut zu erkennen.

Grundlage für diese Bebauung war 1993 die förmliche Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereiches »Hauptstadt Berlin - Parlaments- und Regierungsviertel«. Auf Hochhäuser wurde dabei bewusst verzichtet. Auch das Bundeskanzleramt erhebt sich nicht höher als die moderne Glaskuppel auf dem alten Reichstagsgebäude.

1992
2014
Das Regierungsviertel vom Flugzeug aus fotografiert. Quelle: Geoportal Berlin / Luftbilder 1992

Aktuell sind noch immer nicht alle Bauarbeiten an Ministerien und Bundestagsbauten abgeschlossen. Weil der Bundestag mehr Platz brauchte, war jedoch bereits 2008 beschlossen worden, dass das »Band des Bundes« durch einen Anbau an der Luisenstraße vergrößert werden sollte. Der Erweiterungsbau sollte längst bezogen sein. Doch durch die Bodenplatte dringt Wasser, die Schadensbeseitigung zieht sich noch hin.

City West
Beim »Upper West« soll noch nicht Schluss sein

Nachdem sich in den Jahren nach dem Mauerfall das Interesse der Investoren hauptsächlich auf die historische Mitte im Ostteil sowie die Mauerbrachen konzentriert hatte, strebt die City West nun in neue Höhen.

Richtig hoch hinaus geht es seit 2008 mit dem Baubeginn für das Zoofenster (118 Meter) an der Hardenbergstraße, in dem 2012 das noble »Waldorf Astoria« eröffnete. Unübersehbar wächst am Breitscheidplatz gleich neben dem Zoofenster gerade ein weiterer 119-Meter-Turm empor: Für das »Upper West« genannte Gebäude wurde 2014 der Grundstein gelegt, 2017 soll das Hochhaus fertig sein.

Auch für die City West hatten Planer kurz nach der Wende Hochhauspläne entwickelt. Doch passiert ist mangels Investoreninteresses lange nichts. Das änderte sich erst Ende der 90er-Jahre, als mit dem Neuen Kranzler Eck an der Ecke Kurfürstendamm und Joachimsthaler Straße ein 60 Meter hoher gläserner Riegel eingeweiht wurde. Genauso hoch ist auch das auf der anderen Seite der Kreuzung etwas zurückgesetzte Luxushotel »Sofitel«. Das direkt an der Kreuzung liegende Kudamm Eck dagegen durfte nur 45 Meter hoch werden.

Was sagen die Berliner? Passen Wolkenkratzer zur Hauptstadt? Video: Max Boenke und Johanna Ewald

Doch nun wächst die City West über sich hinaus. Laut Planwerk »Innere Stadt« soll aber bei den 118 Meter Höhe von »Upper West« und Zoofenster Schluss sein. Dagegen regt sich zunehmend Widerstand, angeführt von der Anrainergemeinschaft AG City und dem Architekten des »Upper West«, Christoph Langhof. Dieser hatte 2015 Pläne für ein 209 Meter hohes Gebäude auf dem Hardenbergplatz vorgestellt, für das es auch schon Interessenten geben soll. Noch jedoch ist die Senatsverwaltung nicht bereit, dieser Vision Platz zu geben - diese Stelle bleibt im Planwerk flach.

East Side Gallery
Turmbau an der Spree

Die Hochhauspläne der Stadt konzentrieren sich allerdings nicht nur auf die City West und den Alexanderplatz. Auch entlang der Spree entstehen eine ganze Reihe von Turmbauten, allerdings meist knapp unter der Wolkenkratzer-Marke von 100 Metern. Die Planungen umfassen einen 3,7 Kilometer langen und 180 Hektar großen Bereich. Ursprünglich wurde er als »Mediaspree« bekannt, alle Planungen sind inzwischen unter dem Begriff »Leitbild Spreeraum« gebündelt.

So dicht ist das Spreeufer bebaut:

Der Planungsschwerpunkt liegt nördlich der East Side Gallery, zwischen Ostbahnhof, Mercedes Benz Arena und Warschauer Brücke auf der Friedrichshainer Seite der Spree. Als die Veranstaltungshalle 2008 eröffnet wurde, stand sie noch gänzlich allein auf der riesigen Brachlandschaft eines ehemaligen Güterbahnhofs. Inzwischen sind rund um die Arena Bürogebäude entstanden, in denen Unternehmen wie Mercedes Benz und Zalando Großmieter sind. Auch ein erstes Hotel hat bereits eröffnet, zwei weitere werden ab 2016 gebaut.

Ebenfalls geplant sind ein Kino, ein Einkaufszentrum sowie zwei bereits im Bau befindliche Wohnhochhäuser namens »Max und Moritz«, die 86 beziehungsweise 95 Meter hoch aufragen werden und insgesamt 420 Wohnungen beherbergen. Daneben soll das »Hochhaus Am Postbahnhof« entstehen. An der Warschauer Brücke könnte zudem ein Wolkenkratzer mit bis zu 172 Metern in den Himmel ragen. Direkt an der Spree ist im Frühjahr das umstrittene Wohnhochhaus »Living Levels« mit 14 Etagen fertiggestellt worden, für das ein Loch in die East Side Gallery, der Open-Air-Galerie auf dem längsten noch erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer, gerissen wurde.

Jahr für Jahr wächst Berlins Skyline in die Höhe. Foto: Fabrizio Bensch, dpa

Berlin wächst in die Höhe. Wie schnell und wie hoch, ist offen. Vor allem die starke Nachfrage nach modernen Büroflächen, der wachsende Tourismus und der Wunsch, seinen Wohlstand nach außen zu demonstrieren, wird dazu führen, dass allein in der City West rund 20 Hochhäuser stehen werden, schätzen Experten der Unternehmensberatung McKinsey. Weil der Büro- und der Hotelmarkt boomen, werden nach wie vor die meisten Hochhäuser dafür errichtet. Doch auch Wohntürme werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen, sind sich Immobilienexperten sicher. Denn Bauland in Berlin wird immer knapper und teurer.

Die neuen Türme sollen deutlich höher werden, als man dies in der Metropole Berlin bislang gewohnt ist, zeigt sich »Upper West«-Architekt Christoph Langhof überzeugt. London etwa hat mit dem Tower »The Shard« bereits 2012 die 300-Meter-Grenze überschritten, in Asien und den USA gelten 400 Meter inzwischen als Standard. Langhoff kann sich in Berlin zumindest bis zu 250 Meter hohe Türme vorstellen. Diese seien wirtschaftlicher als die bisher genehmigten.

Die Bezirke und der Senat sperren sich noch gegen solche Höhenflüge. Senatsbaudirektorin Lüscher glaubt auch nicht, dass sich das Berliner Wohnungsproblem mit Wolkenkratzern lösen lässt: »Der Stellenwert von Hochhäusern bei der Schaffung von Wohnraum wird aktuell als gering eingeschätzt«, sagte sie auf eine Anfrage im Abgeordnetenhaus. Für erschwinglichen Wohnraum seien die Baukosten zu hoch. Auch der Berliner Architekt Jan Kleihues plädiert für behutsames Höhenwachstum an wenigen Orten der Stadt: »In der intakten Berliner Stadtstruktur mit den wunderbaren Gründerzeitquartieren haben Hochhäuser nichts zu suchen«.

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