Friedrichshain war zu DDR-Zeiten vor allem eins: Arbeiterstadt. In den verfallenden Gründerzeithäusern wohnten zigtausende Arbeiter großer Fabriken wie des Glühlampenwerks Narva, das heute die edle Bürostadt „Oberbaum City“ ist. Von der Karl-Marx-Allee bis zum Frankfurter zeigte die der DDR sozialistische Pracht-Architektur, wer hier wohnte, war bevorzugt.
Nach dem Mauerfall zogen Hausbesetzer in leerstehende Altbauten ein, die schon zu Abriss freigegeben waren – an ihrer Stelle sollten Plattenbauten entstehen. Das Samariterviertel, heute edel hergerichtet, gehörte zu den ersten Sanierungsgebieten im Ostteil Berlins. Morgenpost-Redakteurin Uta Keseling begleitete den Wandel des Bezirks von 1994 an als Reporterin. Damals fotografierte sie - wie zu dieser Zeit für eine Tageszeitung üblich - in Schwarzweiß. Nun hat sie einige der Orte noch einmal besucht.