In manchen Berliner Gegenden werden Lärmpegel erreicht, die als gesundheitsgefährdend eingestuft werden. Die interaktive Karte der Berliner Morgenpost zeigt, wo der Lärm in der Hauptstadt schädlich ist – mit dem Umgebungslärm an jeder einzelnen Hausfassade.
Alle fünf Jahre berechnet die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz den Umgebungslärm aller Wohngebäude und Gebäude mit sensiblen Nutzungen wie Krankenhäuser oder Schulen. Die Lärmwerte setzen sich zusammen aus Straßenverkehr, öffentlichem Nahverkehr, Flug- und Schienenverkehr.
Nicht abgebildet werden Lärmquellen wie Nachbarschaftslärm oder nächtliche Lärmbelästigungen durch Clubs oder Kneipen. Die Berechnungen gelten vier Meter über dem Boden. Je nach Lärmquelle kann die tatsächliche Lärmbelastung abweichen.
Die Karte ist eingefärbt nach dem Tag-Abend-Nacht-Index (LDEN). Je nach Tageszeit wird Lärm dabei unterschiedliche gewichtet und daraus ein Dauerschallpegel errechnet. Die Werte werden in Dezibel angegeben – 65 dB(A) LDEN ist dabei der gesundheitsrelevante Schwellenwert. Neben dem Mondsymbol wird der Nachtlärmpegel angegeben. Wenn Sie mit dem Mauszeiger über die eingefärbten Punkte fahren (Desktop), sehen Sie, aus welchen Quellen sich der Lärm an der jeweiligen Fassade zusammensetzt. Dabei wird Lärm von Tram, U-Bahn, S-Bahn und Bahn als Schienenlärm zusammengerechnet.
Die errechneten Lärmwerte haben auch Einfluss auf zukünftige Maßnahmen und etwa den Mietspiegel. Auch erhalten Eigentümer bei Häusern mit Lärmpegeln über 70 Dezibel im Ganztagsindex unter bestimmten Voraussetzungen Förderungen für Schallschutzfenster. Die Lärmkarte gibt Hinweise auf solche Überschreitungen. Ob ihr Haus vom Schallschutzfensterprogramm des Senats erfasst wird, können Sie über eine spezielle Karte der Senatsverwaltung ermitteln.
Die Berechnungen sind Teil der Strategischen Lärmkarten. Bei der Farbskala handelt es sich um eine spezielle Einteilung für Umgebungslärm, die von der Wissenschaftlerin Beate Weninger entwickelt wurde.
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