Zugezogenen-Atlas

Woher die Potsdamer kommen

Gebürtige Potsdamer sind in Potsdam in der Minderheit. Erkunden Sie die Karte und sehen Sie, aus welchen Städten die Zugezogenen stammen.

Geburtsorte mit mehr als 20 Personen aus dem Potsdamer Einwohnermelderegister | Anzahl der Personen
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Quelle: Landeshauptstadt Potsdam - Bereich Statistik und Wahlen. Stand: 31.12.2015 (Rohdaten)
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Die brandenburgische Landeshauptstadt ist bei Zuzüglern beliebt. Da verwundert es nicht, dass 64,1 Prozent der derzeitigen Einwohner keine Original-Potsdamer sind. Die Vielfalt der Herkunft der Bevölkerung zeigt eine Analyse der Geburtsorte, die der städtische Bereich Statistik und Wahlen vorgelegt hat. "Die Potsdamer stammen zu 35,9 Prozent aus Potsdam", kommentiert Heike Gumz, Statistikchefin im Rathaus, das Ergebnis. Etwa jeder zehnte Potsdamer wurde in Berlin geboren. Die 16.400 Berliner stellen 9,8 Prozent der Bewohner der Stadt jenseits der Glienicker Brücke.

In einem aufwendigen Verfahren analysierten die Statistiker die Geburtsorte der Potsdamerinnen und Potsdamer anhand von Daten aus dem Einwohnermelderegister. Demnach sind etwas mehr als 60.000 der insgesamt 167.505 Einwohner mit Hauptwohnsitz gebürtige Potsdamer. Über 107.000, also 64,1 Prozent und damit der Großteil, kam nicht in der Landeshauptstadt zur Welt.

Die Top 25 Geburtsorte nach:

Einen großen Einfluss hat die geografische Nähe. Einen Geburtsort im Landkreis Potsdam-Mittelmark haben 5737 Potsdamer. Mit Abstand folgen der Landkreis Teltow-Fläming (2871), die Stadt Brandenburg an der Havel (2481) sowie die Landkreise Havelland (2274), Ostprignitz-Ruppin (2264) und Uckermark (1638). Die Top 100 der häufigsten Geburtsorte der Potsdamer führt Berlin an. 16.412 heutige Potsdamer wurden in der Hauptstadt geboren. Der Osten dominiert: Auf Platz 2 des Städte-Rankings liegt Brandenburg an der Havel. Von dort stammen 2476 Potsdamer. Es folgen Leipzig (1415 Potsdamer) und Dresden (1163) Die weiteren Plätze nehmen die gebürtigen Luckenwalder (1132), Bad Belziger (1057) und Kleinmachnower (994) ein. Hamburg landet mit 799 heutigen Potsdamern auf Platz 16, München auf Platz 29, Heidelberg auf 68, Düsseldorf auf 75, Kiel auf Platz 87, Bielefeld auf Platz 90 und Essen auf 91.

Außerhalb der Länder Brandenburg und Berlin stammen die meisten Potsdamer aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (1479), dahinter kommen Leipzig, Greifswald und Dresden. Der einzige Landkreis in Deutschland, in dem kein Potsdamer zur Welt kam, ist in Bayern zu finden. Es ist der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in Oberbayern. In allen anderen Landkreisen können Geburtsorte von heutigen Potsdamern nachgewiesen werden.

Etwa 16,2 Prozent der Potsdamer sind gebürtige Brandenburger. 78,8 Prozent der aktuellen Einwohnerschaft wurde in den neuen Bundesländern geboren, nur 9,2 Prozent stammen aus den alten Bundesländern. Unter ihnen liegt Nordrhein-Westfalen mit rund 4000 heutigen Potsdamern vorn. Sie stellen 2,4 Prozent der Einwohner. Das Land hatte nach dem Fall der Mauer Aufbauhelfer in die brandenburgischen Behörden geschickt. Niedersächsische Wurzeln weisen rund 2600 Potsdamer (1,6 Prozent) auf, während jeweils rund 2000 Einwohner in Bayern (1,3 Prozent) oder Baden-Württemberg (1,2 Prozent) geboren wurden.

Die Auswertung ergab zudem, dass 20.000 Potsdamer im Ausland geboren wurden. Das sind 11,9 Prozent der Einwohner. Viele von ihnen haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Die größte Gruppe aus der EU bilden 6134 Potsdamer mit Geburtsorten im Nachbarland Polen. 4900 von ihnen wurden vor 1945 in deutschen Gebieten geboren, die seit dem Zweiten Weltkrieg zum polnischen Staatsgebiet gehören, so die Statistiker.

Innerhalb der EU folgen mit großem Abstand 672 Potsdamer mit einem tschechischen Geburtsort. 500 davon haben keinen Migrationshintergrund. 399 Bewohner wurden in Rumänien geboren, 279 in Frankreich, gefolgt von Österreich (263) und Italien (259). Potsdamer Geburtsorte finden sich in 27 der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Nur Malta fehlt. "72,3 Prozent der Potsdamer mit ausländischem Geburtsort stammen aus Europa", fand die Statistikchefin heraus.

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