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Zeitreise Berlin aus der Luft 1953 und heute
Zeitreise

Berlin 1953 und heute

Das Schloss gesprengt, der Tiergarten abgeholzt, die Stalinallee im Bau: Gehen Sie auf Zeitreise in das Jahr 1953 und vergleichen Sie die Orte mit dem Berlin von heute.

Nach dem Krieg lag Berlin in Trümmern. Besonders hart traf es das Zentrum: So war im Bezirk Mitte mehr als die Hälfte der Gebäude total zerstört oder nur äußerst schwer wieder herstellbar. In den Aufbaujahren räumten die Berliner insgesamt 75 Millionen Kubikmeter Schutt weg, gewannen daraus Baumaterial und schütteten riesige Trümmerberge auf. Unmittelbar nach dem Krieg war der Hunger groß, das Brennholz knapp. Dies hinterließ noch lange Spuren in der Stadt: Der Tiergarten wurde verheizt und auch der Grunewald großflächig gerodet. Lückenlose Luftbilder von 1953 zeigen eine Stadt im Aufbau, mit deutlichen Spuren des Krieges - noch ohne Mauer, aber dennoch geteilt.

Wettkampf der Systeme - auch im Wiederaufbau

Berlin war längst zur Frontstadt im Wettkampf der Systeme geworden: Die West-Berliner hatten der Blockade getrotzt und genossen nun den ersten Wohlstand. Der Kurfürstendamm mit seinen Cafés, Kinos und Geschäften wurde zum Symbol dafür. Im Ostteil hatte die SED den Aufbau des Sozialismus beschlossen. Stadtplaner sahen ihre Chance, Berlin umzukrempeln. Das historisch gewachsene Berlin gab es nicht mehr. Ganze Straßen wurden neu gezogen, Achsen verbreitert. Das auch aus der Luft sichtbarste Prestigeprojekt war der Ausbau der Stalinallee (seit 1961 Karl-Marx-Allee), von der auch der Arbeiteraufstand vom 17. Juni ausging.

1 Strausberger Platz

Strausberger Platz
Foto: Bundesarchiv Die Stalinallee – heute Karl-Marx-Allee – war das Prestige-Projekt im Ostteil. Im Stil sowjetischer Monumentalarchitektur entstanden Wohn- und Hochhäuser, die Straße wurde verbreitert. Ende Juni 1953 war der Strausberger Platz noch eine Baustelle. Zwei Wochen zuvor war von hier aus der Arbeiteraufstand des 17. Juni ausgegangen.

2 Kurfürstendamm

Kurfürstendamm
Foto: Picture Alliance/AKG Von 235 Gebäuden am Kurfürstendamm waren bei Kriegsende nur noch 43 bewohnbar. Doch die West-Berliner machten den Boulevard schnell wieder zur Flaniermeile - mit etlichen Cafés, Kinos und Modegeschäften. In den 50er-Jahren wurde der Boulevard schließlich zum Symbol eines neuen Wohlstands - zum Schaufenster des Westens.

3 Schloßplatz

Schloßplatz
Foto: Bundesarchiv Wo einst das Stadtschloss stand, schuf die DDR ihren zentralen Demonstrationsplatz – und nannte den Schloßplatz in Marx-Engels-Platz um. Im Krieg war das Schloss schwer getroffen worden – von großen Spreng- und unzähligen Brandbomben. DDR-Staatschef Walter Ulbricht ließ schließlich 1950 die Schlossruine sprengen.

4 Tiergarten

Tiergarten
Foto: Picture Alliance/AKG Nach Kriegsende hatten die Berliner den Tiergarten zum Acker gemacht. Nun wurde er wieder aufgeforstet. 5000 Bäume kamen aus England für den Teil südwestlich vom Schloss Bellevue, der zum Englischen Garten umgestaltet wurde. Für im Hintergrund zerstörte Viertel um den Hansaplatz wurde 1953 ein Wettbewerb ausgelobt.

5 Leipziger Straße

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Foto: Picture Alliance/AKG 1953 war ein Schicksalsjahr für Berlin: Der Streik der Arbeiter an der Stalinallee war am 17. Juni zum DDR-weiten Arbeiter-Aufstand ausgewachsen. Die SED-Führung lässt den Protest schließlich von sowjetischen Truppen niederschlagen. Panzer rollen durch Berlin – wie hier auf der Leipziger Straße. Aus Angst vor einem Krieg, greifen die Westmächte nicht ein.
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