Die vierte Welle ist nahtlos in die fünfte übergegangen. Angesichts der Omikron-Variante ist die Zahl der Neuinfektionen deutlich gestiegen. Regional wurde die Marke von 1000 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb von sieben Tagen längst wieder überschritten.
Die Kurven zeigen im direkten Vergleich, wie mit welcher Dynamik sich das Coronavirus in den jeweiligen Ländern ausgebreitet hat. Dadurch werden Phasen und Wellen besser erkennbar. Die Verläufe geben Hinweise darauf, ob und wie stark Corona-Maßnahmen wirken.
Die Reproduktionszahl R ist eine der wichtigsten Kennzahlen der Pandemie. Ziel ist es, den Wert möglichst unter 1 - im grünen Bereich - zu halten. Dann wird die Ausbreitung des Coronavirus gebremst. Der höchste Ausschlag beim R-Wert war in Deutschland Mitte März 2020 erreicht (3,37) – allerdings bei einer Inzidenz von weniger als 50 laborbestätigten Fällen pro 100.000 Einwohner*innen innerhalb einer Woche.
1 23. März: Deutschland geht in den Lockdown.
2 6. Mai: Bundesregierung und Länder besiegeln Ende der bundesweit einheitlichen Beschränkungen.
3 Mitte Juni: Beim Fleischfabrikanten Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (NRW) infizieren sich mehr als 1500 Mitarbeiter.
4 November: Nach einem deutlichen Anstieg der Neuinfektionen gilt bundesweit zunächst ein "Lockdown light" - und seit Mitte Dezember wieder verschärfte Maßnahmen.
5 4. März: Bund und Länder beschließen Öffnungspläne. Doch die zweite Welle ist bereits in eine ditte übergegangen.
6 23. April: Die Bundesnotbremse tritt in Kraft -– mit regionalen Lockdowns nach einheitlichen Regeln.
Am 27. Januar 2020 hat das Coronavirus auch Deutschland erreicht, mit einem ersten Fall in Bayern. Eine Corona-Welle bleibt zunächst aus. Doch mit Karneval und Rückkehrern aus den Wintersportgebieten verbreitet sich das Virus Ende Februar bundesweit. Nach einem Lockdown kommt Deutschland locker durch den Sommer.
Doch im Herbst beginnt die zweite Welle, die im Frühjahr 2021 in eine dritte übergeht. Impfungen, Kontaktbeschränkungen wie die Bundesnotbremse und wärmeres Wetter ihre Wirkung: Bereits zweiten Maihälfte melden die Behörden deutlich weniger Neuinfektionen. Es bleibt nur eine kurze Pause. Die Delta-Variante sorgt nach dem Sommer für ein Ansteigen der Zahlen in einer vierten Welle. Ende November taucht dann Omikron - und macht Hoffnungen auf eine entspannte Lage im Winter zunichte.
Johns Hopkins University CSSE (internationale Daten von WHO, CDC (USA), ECDC (Europa), NHC, DXY (China), Risklayer/CEDIM am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Meldungen der französischen und Meldungen der deutschen Behörden (Robert-Koch-Institut sowie Landes- und Kreisgesundheitsbehörden).
Karte erstellt mit Leaflet | © OpenMapTiles © OpenStreetMap contributors
Die Datenlage ist weltweit hochdynamisch. So kann es bei den Fallzahlen zu Abweichungen gegenüber anderen Darstellungen kommen. Die hier veröffentlichten Gesamtfallzahlen ("bestätigt", "genesen", "verstorben") für die Länder weltweit entsprechen dem Meldestand der Johns-Hopkins-Universität (JHU). Im Gegensatz zur JHU weist der Coronavirus-Monitor Überseegebiete von Ländern wie Großbritannien oder den Niederlanden aber getrennt aus.
Im Gesamtstand der Länder sind auch Korrekturen enthalten, die mit einer Berichtigung mehrere Tage in der Vergangenheit betreffen können. Dies kann zu Verzerrungen der Darstellungen führen (siehe Korrekturen).
Die Fallzahlen der deutschen Bundesländer und der Kreise basieren auf den offiziellen Meldungen der Landesbehörden (Ministerien sowie für den Infektionsschutz zuständige Landesämter) und den Meldungen des Robert Koch-Instituts (RKI). Sie veröffentlichen in der Regel jeweils einmal täglich zum gleichen Zeitpunkt diese Werte.
Der Gesamtstand für Deutschland beinhalt dagegen bereits Meldungen einzelner Kreise, die noch nicht vom RKI oder den Bundesländern veröffentlicht wurden. Dieser Unterschied zur Bundesländer-Summe wird in der Tabelle als „weitere Fälle bundesweit“ ausgewiesen.
Die Angabe der Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wird automatisch aus dem täglichen Meldestand berechnet. Für Deutschland wird dabei nur die Summe der Fälle berücksichtigt, die vom RKI und den Bundesländern als "bestätigt" gemeldet wurden – für alle Kreise und kreisfreien Städte am jeweiligen Tag bis 24 Uhr. Das RKI veröffentlicht seine Fallzahlen für den Vortag am frühen Morgen, sie werden auch im Coronavirus-Monitor dem Vortag zugeschlagen.
Bitte beachten Sie, dass sich der Wert der Neuinfektionen für Deutschland von der Tagesdifferenz der Gesamtfallzahlen unterscheidet. Diese Angabe der bislang "bestätigten" Fälle ist vorläufig. Sie kann sowohl Korrekturen als bereits auch aktuellere Stände einzelner Kreise beinhalten.
Zu einer besseren Bewertung der aktuellen Lage werden in der Ansicht "Neuinfektionen" sowohl auf der Karte als auch in der Tabelle die von RKI und Landesgesundheitsämtern gemeldeten Fallzahlen auf Wochenbasis gezeigt: absolut (nur Karte) und bezogen auf die Einwohner*innenzahl als 7-Tage-Inzidenz.
Ausreißer durch Korrekturen und Meldeverzüge - insbesondere an Wochenenden - werden durch die Wochenbetrachtung geglättet. Die Richtung der Entwicklung wird zusätzlich durch Trendpfeile visualisiert. Für diesen Wochenvergleich werden die Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage mit denen der sieben Tage davor verglichen.
Die Zahl der Genesenen basiert für Deutschland, die Bundesländer und Kreise im Wesentlichen auf offiziellen Schätzungen - wie die des RKI, da hierzulande keine Meldepflicht für das Ende einer Erkrankung besteht. Die Werte werden nicht nur gerundet dargestellt, sondern stehen teilweise in den Rohdaten (Kreise) nur gerundet zur Verfügung. Auf eine Darstellung sogenannter aktiver Fälle wird insbesondere aufgrund der unterschiedlichen Datenqualität (meldeplichtige Fallzählung vs. Schätzung) verzichtet.
International sind die Meldungen zu Genesenen nur bedingt vergleichbar. Einige Länder veröffentlichen keine offiziellen Zahlen, andere nur unregelmäßig. Aufgrund dieser groben Meldelücken werden für alle Länder außerhalb Deutschlands Schätzwerte nach eigener Berechnung veröffentlicht.
Die Schätzung orientiert sich nach Abzug der Todesfälle an diesen üblichen Annahmen: 80 Prozent der Infizierten haben milde Verläufe und genesen nach 14 Tagen. Und 20 Prozent müssen ins Krankenhaus, hier dauert die Genesung durchschnittlich 28 Tage. Dieser Anteil der Hospitalisierten schwankt in der Realität abhängig vom Ort und Zeitpunkt der Pandemie. Stichproben zeigen jedoch eine gute Annäherung an das Meldegeschehen bei diesen Annahmen.
Mit dem Regler lässt sich der zeitliche Verlauf der Pandemie darstellen – seit dem 27. Januar 2020, an dem der erste Fall in Deutschland gemeldet wurde. Alle dargestellten Werte vergangener Tage entsprechen in der Regel dem letzten Meldungsstand des jeweiligen Tages um 23.59 Uhr (MESZ). In Ausnahmefällen werden diese Meldestände rückwirkend korrigiert (siehe Korrekturen).
Nachträgliche Korrekturen bei den Gesamtfallzahlen können zu Verzerrungen bei der Darstellung der Neuinfektionen führen - in extremen Fällen für ganz Europa und auch in der weltweiten Darstellung. Wir sind deshalb bemüht, bei großen offiziellen Korrekturen eine Landes die gemeldeten Werte auch rückwirkend zu berichtigen.
Frankreich hat Zahl der laborbestätigten Fälle am 20. Mai 2021 um 348.846 Fälle nach unten korrigiert. Grund: Mehrfach nacheinander positiv geteste Personen wurden zuvor als mehrere Fälle gemeldet. Diese falsche Zählweise wurde berichtigt - die offiziell täglich gemeldeten Fallzahlen jedoch nicht rückwirkend. Wir haben das Minus deshalb auf den betroffenen Zeitraum (ab 27. Dezember 2020) verteilt – im Verhältnis zu den ursprünglich gemeldeten Infektionszahlen.
Die Türkei meldet seit dem 10. Dezember 2020 deutlich höhere Gesamtfallzahlen - und hat an diesem Tag 1.184.132 Fälle nachgemeldet (siehe offizielle Coronavirus-Tabelle der türkischen Regierung). Wir haben deshalb die nachgemeldeten Fälle auf alle Tage vor der Korrektur aufgeteilt, abhängig vom jeweiligen Meldestand bis dahin. Hintergrund: Die türkische Regierung soll monatelang nicht die Zahl der Infektionen veröffentlicht haben, sondern nur die Zahl der Infizierten, die Symptome entwickelten und behandelt werden mussten.
Schweden musste 27. August 2020 gravierende Korrekturen vornehmen: Die Zahl der Infizierten um ca. 3700 Fälle nach unten berichtigt. Als Grund gab die schwedische Behörde für öffentliche Gesundheit fehlerhafte Testkists an, die in zwei Großlaboren verwendet worden waren. Diese hätten zu falschen Positiv-Bescheiden geführt.
Die britische Regierung veröffentlicht die Meldungen seit dem 3. Juli 2020 nach einer anderen Methodik, um Doppelzählungen zu vermeiden. Aufgrund dieser Änderung wurde die Gesamtzahl der bislang gemeldeten Fälle für ganz Großbritannien um 30.302 nach unten korrigiert. Dadurch ist die Zahl der Neuinfektionen für ganz Europa an diesem Tag im Minus. Am 31. Januar 2022 hat Großbritannien erstmals auch jene Personen ausgewiesen, die sich wiederholt mit dem Coronavirus infiziert haben. Deshalb sind an dem einen Tag über 800.000 vermeintliche Neuinfektionen dazugekommen – tatsächlich hatten sich diese Personen aber irgendwann innerhalb der letzten ein bis zwei Jahren infiziert.
Spanien hat am 25. Mai 2020 seine offizielle Zahl der Todesfälle wegen Doppelzählungen um 1918 Fälle nach unten korrigiert. Das führt an diesem Tag zu einem rechnerischen Minus für ganz Europa.