Die Grafik zeigt täglich die Preise pro Kilowattstunde im deutschlandweiten Mittel für Neukunden. Darin sind bereits Abgaben und Grundgebühren enthalten. Die Daten stammen vom Vergleichsportal Verivox. Aus dem jeweils regional günstigsten Angebot wird ein gewichteter Mittelwert gebildet. Es sind nur Energieversorger berücksichtigt, bei denen über Verivox ein Vertrag abgeschlossen werden kann. Die Basis für den Preis ist ein Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden. Haushalte mit langjährigen Verträgen zahlen in der Regel weniger.
Etwa die Hälfte der Stromkosten entstehen durch Steuern und feste Netzentgelte. Den Rest des Preises beeinflussen die Energieversorger durch ihren Einkauf. Auf einem gemeinsamen europäischen Strommarkt kaufen sie kurz- und langfristig Strom bei den Erzeugern ein. Wegen des Kriegs in der Ukraine drohten besonders hohe Preise. Im Herbst 2022 wurden duchschnittliche Preise von 56 Cent pro Kilowattstunde fällig. Doch die Strompreise lagen 2023 wieder deutlich darunter.
Um einen Preisschock für die Verbraucher zu vermeiden, gibt es seit März eine Strompreisbremse in Deutschland. Der Strompreis wird bei einer Obergrenze von 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt - inklusive aller Steuern, Abgaben, Umlagen und Netzentgelte. Um Anreize zum Einsparen beizubehalten, gilt der Preisdeckel aber nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs eines Haushalts. Darüber hinaus sollen Markpreise gezahlt werden. Allerdings lag der Durchschnittspreise schon Ende Januar 2023 wieder unter dem Preisdeckel.
Abgewickelt werden die Preisdeckel für Strom und Gas automatisch über die Versorger. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen nichts unternehmen, um die Entlastungen zu bekommen. Enthalten sind in den Gesetzen auch Härtefallregelungen für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sowie andere Sozial-, Forschungs- und Kultureinrichtungen.
Für mittlere und große Unternehmen mit mehr als 30.000 Kilowattstunden Jahresverbrauch gibt es einen anderen Preisdeckel: Er liegt bei 13 Cent (Netto-Arbeitspreis) für 70 Prozent des Vorjahresverbrauchs.