Brandenburg-Wahl: Brandenburg Wahlkarte

So hat Brandenburg bei der Landtagswahl gestimmt

Die SPD hat sich in Brandenburg mit Ministerpräsident Woidke knapp gegen die AfD behauptet: Alle Ergebnisse, alle Parteien, alle Gemeinden und Wahlkreise auf der interaktiven Karte - sowie Hochburgen und die neuen Mehrheitsverhältnisse im Brandeburger Landtag.

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Quelle: Landeswahlleiter/AfS 

Entgegen allen Umfragen ist die SPD bei der Landtagswahl in Brandenburg erneut stärkste Kraft geworden – dank der Beliebtheit von Ministerpräsident Dietmar Woidke. Er hatte für den Fall, dass die Sozialdemokraten erstmals seit 1990 nicht auf den ersten Platz kommen, seinen Rückzug angekündigt. Das hat offensichtlich gewirkt: Die SPD landet mit knappem Vorsprung vor der AfD, dahinter folgen das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die CDU. Grüne, Linke, FDP und BVB/Freie Wähler bleiben unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Insgesamt waren 2,11 Millionen Menschen aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung liegt schließlich bei 72,9 Prozent – deutlich mehr als beim letzten Mal 2019 (61,3 Prozent). Diesmal haben 14 Parteien und Vereinigungen mit Landeslisten um den Einzug in den Brandenburger Landtag gekämpft.

Hochburgen: SPD in Kleinmachnow - AfD im äußersten Süden

Wo haben die Parteien ihre besten Ergebnisse erzielt - und wo kommen sie in Brandenburg überhaupt nicht an? Die jeweiligen Top- und Flop-Orte für alle angetretenen Parteien nach Zweitstimmen-Anteil.

Keine Mehrheit für SPD und CDU

Woidke könnte nun nach elf Jahren im Amt weiterregieren. Seit der letzten Wahl 2019 führt er eine Koalition mit CDU und Grünen. Das ist nun nicht mehr möglich: Ohne die Grünen ist die sogenannte Kenia-Koalition auf eine große Koalition geschrumpft. Und die hat keine Mehrheit – es fehlt ein Sitz. Eine rechnerische Mehrheit hätten die schwierige Konstellation von SPD und BSW oder die undenkbare von SPD und AfD.

Sitzverteilung und mögliche Koalitionen

Das sind die Mehrheitsverhältnisse im neuen Brandeburger Landtag. Für eine stabile Mehrheit sind 45 Sitze nötig. Woidke braucht wohl das BSW - oder er bildet mit der CDU eine Minderheitsregierung.
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Wie es nun in Brandenburg weiter geht

Der neu gewählte Landtag tritt spätestens am 22. Oktober zusammen. Dann endet die alte Wahlperiode. In der ersten Sitzung wählt der Landtag „aus seiner Mitte“ eine Präsidentin oder einen Präsidenten und mindestens eine Vizepräsidentin oder einen Vizepräsidenten. Damit steht nicht automatisch fest, dass die stärkste Fraktion den Präsidenten oder die Präsidentin stellt.

Eine Vizepräsidentin oder ein Vizepräsident soll einer Oppositionsfraktion angehören, heißt es seit 2022 in der Verfassung. Bis dahin hatten die Fraktionen ein Vorschlagsrecht in der Reihenfolge ihrer Stärke. Die AfD hat in der zu Ende gehenden Wahlperiode den Vizepräsidenten gestellt, das sorgte zeitweise für heftige Kritik.

Egal wie schwierig die Regierungsbildung nun wird – zu viel Zeit dürfen sich die Parteien damit nicht lassen. In der Brandenburger Verfassung heißt es: Kommt die Wahl des Ministerpräsidenten innerhalb von drei Monaten nach der Konstituierung des Landtages nicht zustande, so gilt der Landtag als aufgelöst.

So haben Thüringen und Sachsen gestimmt

Wenn Sie diese Landtagswahl mit den beiden anderen Wahlen in Ostdeutschland drei Wochen zuvor vergleichen wollen, dann checken Sie dazu die interaktive Karten zur Landtagswahl 2024 in Thüringen und zur Landtagswahl 2024 in Sachsen.