Mit 31,9 Prozent der Stimmen hat die CDU die Landtagswahl in Sachsen gewonnen. Allerdings konnte sie die AfD (30,6 Prozent) nur knapp auf Distanz halten. Auf dem dritten Platz landet das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (11,8 Prozent), mit Abstand folgt die SPD (7,3 Prozent). Die Grünen schaffen es mit 5,1 Prozent nur knapp ins Parlament.
Die Linke liegt mit 4,5 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde. Allerdings gewann sie zwei Direktmandate in Leipzig, so dass sie entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis im Landtag vertreten sein wird. Und auch die Freien Wähler sind nun erstmals im Sächsischen Landtag: Der Oberbürgermeister von Grimma, Matthias Berger, holte ein Direktmandat in Wahlkreis Leipziger Land 3.
Insgesamt waren rund 3,3 Millionen Menschen aufgefordert, ihre Stimme abzugeben. Die Wahlbeteiligung lag schließlich bei 74,4 Prozent – deutlich mehr als beim letzten Mal 2019 (66,5 Prozent). Insgesamt haben diesmal 19 Parteien mit Landeslisten um den Einzug in den Sächsischen Landtag gekämpft.
Eine Regierungsbildung könnte nun schwierig werden, denn mit der AfD will keine der übrigen Parteien zusammenarbeiten. Und für eine Neuauflage der derzeitigen Koalition aus CDU, Grünen und SPD reicht es nicht. Eine Mehrheit ohne AfD hätte eine Große Koalition plus BSW.
Wegen einer Panne bei der Berechnung der Sitzverteilung musste die Landeswahlleitung Sachsen ihr in der Wahlnacht verkündetes Ergebnis korrigieren. Grund sei ein Softwarefehler gewesen, teilte die Landeswahlleitung mit. Demnach bekommen die Grünen und die SPD je einen Sitz mehr, die CDU und die AfD je einen Sitz weniger als zunächst angegeben. Durch die Neuberechnung verliert die AfD die sogenannte Sperrminorität. Damit hätte sie Entscheidungen, die eine Zweidrittelmehrheit erfordern, blockieren können.
In Sachsen wird alle fünf Jahre ein neuer Landtag gewählt. Die Wahlperiode endet erst mit der Konstituierung eines neuen Parlamentes. Laut Verfassung muss es spätestens am 30. Tag nach der Neuwahl zusammentreten. Der Ministerpräsident wird vom Landtag mit der Mehrheit seiner Mitglieder in geheimer Abstimmung gewählt.
Wird der Regierungschef nicht innerhalb von vier Monaten nach der Konstituierung des neugewählten Landtages gewählt, muss dieser aufgelöst werden. Für die Regierungsbildung bliebe also rechnerisch bis Ende Januar Zeit.
Auch der Landtagspräsident wird vom Parlament in geheimer Abstimmung bestimmt. Die stärkste Fraktion hat das Vorschlagsrecht. Daraus folgt aber kein Automatismus. Für die Wahl ist auch hier eine absolute Mehrheit erforderlich.
Zeitgleich zur Wahl in Sachsen wurde auch in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. Checken Sie dazu die Interaktive Karte zur Landtagswahl 2024 in Thüringen.