Temperatur 2018 im Vergleich zu den letzten 60 Jahren
Schon im Frühling der erste Rekord: Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881 waren die Monate April und Mai noch nie so warm, wie in diesem Jahr. Mit einer mittleren Temperatur von über 12 Grad lag der April fast 5 Grad über dem Temperaturmittel der letzten 60 Jahre. An diesen Trend knüpften auch die beiden Sommermonate Juni und Juli an. Insgesamt wichen die ersten sieben Monate in 2018 um +2 Grad vom Mittelwert ab.
Trockenheit 2018 im Vergleich zu den letzten 60 Jahren
Bereits im April war es zu trocken in Deutschland. Die Dürre erreichte in einigen Regionen sogar Rekordniveau, beispielsweise in Thüringen und Sachsen-Anhalt. Nach einem noch trockeneren Mai brachte der Juni schwere Gewitter in den Südwesten Deutschlands. Im Juli erreichte die Dürre einen problematischen Höchstwert, der Bäche austrocknen ließ und zu zahlreichen Wald- und Feldbränden führte.
Sonnenstunden 2018 im Vergleich zu den letzten 60 Jahren
Sonnenbrandgefahr in April und Mai, eine durchschnittliche Bilanz im Juni. Im ersten Sommermonat wechselten sich sonnige und regnerische Phasen ab, allerdings nur regional. Im Juli lag die mittlere Anzahl Sonnenstunden überall in Deutschland deutlich über dem Mittel der letzten 60 Jahre. Dem Sonnenstunden-Rekord konnte der Monat jedoch nicht gefährlich werden, im Jahr 2006 schien die Sonne im Mittel fast zwölf Stunden am Tag.
Temperatur 1958 - 2017Viele Jahre des 21. Jahrhunderts liegen über dem Mittel
Seit den letzten 20 Jahren häufen sich die Temperaturrekorde in Deutschland
Die beiden Frühlingsmonate April und Mai waren die wärmsten seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881, der Juli der trockenste seit über 60 Jahren. Der Sommer 2018 hat viele Rekorde gebrochen und kam den Spitzenwerten des Jahrhundertsommers 2003 sehr nahe. Vor allem die anhaltene Dürre verursacht Probleme. Landwirte beklagen Einbußen bei der Getreideernte, Felder und Waldstücke fingen in der sengenden Hitze Feuer. "In Summe haben wir es mit einer außergewöhnlichen Wetteranomalie zu tun", sagt Andreas Friedrich, Diplom-Meterologe und Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes. Dass sich eine so starke Abweichung vom Mittelwert über mehrere Monate hinweg halte, habe es in Deutschland nie zuvor gegeben.
Was heute ein Rekordsommer ist, könnte in den nächsten Jahren schon zum Durchschnitt gehören. "Die Klimaerwärmung hat kräftig zugeschlagen, die letzten 20 Jahre liegen fast permanent über dem Durchschnitt", so Friedrich. Vergleicht man die letzten 60 Jahre, sticht das 21. Jahrhundert durch überdurchschnittliche Temperaturen und Hitzerekorde heraus. "Die Rekorde häufen sich und die Anzahl Tage mit tropischem Wetter in Deutschland nimmt konsequent zu", seit 1881 sei das Jahresmittel um 1,4 Grad Celsius angestiegen. Klimatologen sehen in dieser Entwicklung die ersten spürbaren Auswirkungen der globalen Erwärmung. Der Rekordsommer 2018 könnte in 50 Jahren bereits zum Durchschnitt gehören.