Deutschland wählt am 23. Februar 2025 vorzeitig einen neuen Bundestag. Und ein Machtwechsel bahnt sich an. In den Umfragen liegt die Union seit Monaten vorn: Laut aktueller Sonntagsfrage des Meinungsforschungsinstituts (wird geladen ...) vom (wird geladen ...) kämen CDU und CSU auf (wird geladen ...) Prozent, ((wird geladen ...) Prozentunkte im Vergleich zum Ergebnis der letzten Bundestagwahl) – für viele ist Friedrich Merz bereits als neuer Kanzler gesetzt. Doch die letzten Bundestagswahlen haben gezeigt, wie die politische Stimmung noch drehen kann.
Die SPD kommt mit Olaf Scholz auf (wird geladen ...) Prozent - die Grünen mit Robert Habeck auf (wird geladen ...) Prozent. Die FDP setzt weiter voll auf Christian Lindner, muss aber mit einem Umfragewert von (wird geladen ...) Prozent um einen Wiedereinzug in den Bundestag bangen. Auch die Linke muss sich mit (wird geladen ...) Prozent auf ein Scheitern an der Fünf-Prozent einstellen. Das als Abspaltung von der Linkspartei gegründete Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) käme laut Umfrage auf (wird geladen ...) Prozent.
Die AfD liegt mit einem Umfragewert von (wird geladen ...) Prozent weiter deutlich über ihrem Ergebnis bei der letzten Bundestagswahl, doch regieren will keiner mit ihr. So kommen laut Sonntagsfrage nur wenige Regierungsbündnisse mit parlamenntarischer Mehrheit infrage, wie der Koalitionsrechner zeigt.
Doch Umfragen sind immer mit Unsicherheiten behaftet. Schwindende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen erschweren Wahlforschern zunehmend die Gewichtung. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (wird geladen ...) hat für ihre jüngste Umfrage (wird geladen ...) Personen im Zeitraum vom (wird geladen ...) bis (wird geladen ...) befragt.
Wie sich die politische Stimmung seit der letzen Bundestagwahl - oder seit Mitte der 90er-Jahre - entwicklet hat, zeigt die zweite Grafik. Die Durschschnittslinie der Umfragen zeigt deutlich, wie stark die Ampel-Parteien während ihrer Regierungszeit an Zustimmung verloren und die Unionsparteien gewonnen haben, aber auch dass das BSW ihr Umfragehoch bereits hatte. Bei der AfD zeigt die Linie wieder nach oben.
Zu den Unsicherheiten bei den Umfragen kommt hinzu, dass die Sonntagsfrage nicht alle Möglichkeiten unseres Wahlsystems abbildet. So hofft die Linke, durch drei Direktmandate ihrer älteren Politpromis Gregor Gysi, Bodo Ramelow und Dietmar Bartsch doch noch im neuen Bundestag vertreten sein zu können – dank der sogenannten Grundmandatsklausel, die trotz neuen Wahlrechts weiter gilt.
Wie es letztendlich wirklich ausgeht können Sie hier am Wahlabend live verfolgen. Nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr gibt es zunächst eine Prognose aus Nachwahlbefragungen. Im Laufe des Abends werden dann Hochrechnungen veröffentlicht, in denen die ausgezählten Ergebnisse einfließen.
Die Auszählung wird auf einer interaktiven Karte dargestellt – mit Ergebnissen in allen Wahlkreisen für jede einzelene Partei (Zweitstimme) und die dort angetretenen Direktkandidierenden (Erststimme).
Mit dem vorläufigen Endergebnis finden Sie weitere Auswertungen: Hochburgen-Karten der Parteien, die Sitzverteilung im Parlament mit Koalitionsrechner – und welche Kandidierenden direkt den Sprung in den Bundestag geschafft haben.
Der neue Bundestag wird deutlich kleiner. Nach der nun greifenden Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition werden dort exakt 630 Abgeordnete sitzen. Der Bundestag war bei den zurückliegenden Wahlen immer weiter angewachsen – beim letzten Mal bis auf die Rekordzahl von 736 Sitzen, obwohl die Standardgröße des Parlaments eigentlich bei 598 lag. Grund für diesen XXL-Bundestag waren sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate. Diese entfallen nun vollständig.
Für die Wählenden ändert sich nichts: Es bleibt einem bei Kreuz für die Erststimme, mit dem Direkt-Kandidierende der bundesweit 299 Wahlkreise gewählt werden – und der Zweitstimme für die Parteien und ihre Landeslisten. Die Sitzverteilung richtet sich diesmal aber ausschließlich nach dem Anteil der Parteien an den Zweitstimmen.
Das neue Verfahren kann dazu führen, dass Direkt-Kandidierende per Erststimme zwar den Wahlkreis gewinnen, letztlich aber nicht in den Bundestag einziehen - wenn ihre Partei nicht ausreichend Sitze im Land errungen hat.
Nach wie vor gilt die Fünf-Prozent-Hürde. Und auch die sogenannte Grundmandatsklausel: Wenn eine Partei in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen errungen hat, zieht sie ein. Auch für Vereinigungen nationaler Minderheiten gilt die Fünf-Prozent-Hürde nicht. Zuletzt profitierte davon der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) mit einem Sitz.