Am 23. Februar wählt Deutschland vorzeitig einen neuen Bundestag: Wie wählt Berlin? Wie stimmt ihre Nachbarschaft? Wer schafft den Sprung ins Parlament? Hier können Sie am Wahlabend die Auszählung ab 18 Uhr live auf einer interaktiven Karte verfolgen- zunächst nach Wahlkreisen und später detailliert auf Ebene der Stimmbezirke. Für jedes Wahlgebiet werden dann die Zwischenstände und schließlich Ergebnisse sämtlicher Parteien (Zweitstimme) und der dort angetretenen Direktkandidierenden (Erststimme) angezeigt.
Mit dem vorläufigen Endergebnis finden Sie weitere Auswertungen für Berlin und bundesweit: Hochburgen-Karten der Parteien, die Sitzverteilung im Parlament mit Koalitionsrechner, welche Kandidierenden direkt den Sprung ins geschafft haben – und die Wählerwanderung.
Laut Wählerverzeichnis (Stand 10.1.) gibt es exakt 2.425.618 Wahlberechtigte in Berlin. Das sind gut 30.000 Personen weniger als bei Erstellung der Wählerverzeichnisse zur Bundestagswahl 2021. Bis zum Wahltag werde die Zahl der Wahlberechtigten aufgrund von Streichungen und Neuaufnahmen in die von den Bezirken geführten Wählerverzeichnisse noch leicht verändern, darauf weist die Landeswahlleitung hin.
Der neue Bundestag wird deutlich kleiner. Nach der nun greifenden Wahlrechtsreform der Ampel-Koalition werden dort exakt 630 Abgeordnete sitzen – davon 22 aus Berlin. Der Bundestag war bei den zurückliegenden Wahlen immer weiter angewachsen – beim letzten Mal bis auf die Rekordzahl von 736 Sitzen, obwohl die Standardgröße des Parlaments eigentlich bei 598 lag. Grund für diesen XXL-Bundestag waren sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate. Diese entfallen nun vollständig.
Für die Wählenden ändert sich nichts: Es bleibt einem bei Kreuz für die Erststimme, mit dem Direktkandidierende der bundesweit 299 Wahlkreise gewählt werden – und der Zweitstimme für die Parteien und ihre Landeslisten. Die Sitzverteilung richtet sich diesmal aber ausschließlich nach dem Anteil der Parteien an den Zweitstimmen.
Das neue Verfahren kann dazu führen, dass Direktkandidierende per Erststimme zwar den Wahlkreis gewinnen, letztlich aber nicht in den Bundestag einziehen - wenn ihre Partei nicht ausreichend Sitze im Land errungen hat.
Nach wie vor gilt die Fünf-Prozent-Hürde. Und auch die sogenannte Grundmandatsklausel: Wenn eine Partei in mindestens drei Wahlkreisen die meisten Erststimmen errungen hat, zieht sie ein. So hofft die Linke, durch drei Direktmandate ihrer älteren Politpromis Bodo Ramelow, Dietmar Bartsch und Gregor Gysi, der in Berlin für den Wahlkreis Treptow–Köpenick antritt, doch noch im neuen Bundestag vertreten sein zu können.