Die Inflation in Deutschland hat erstmals seit den Nachkriegsjahren die Marke von 10 Prozent erreicht. Statistische Bundesamt bestätigte für den August eine Inflationsrate von genau 10,0 Prozent. Das heißt, dass man 10 Prozent mehr Geld für die monatlichen Ausgaben braucht, um den Lebensstandard von vor einem Jahr zu halten. Denn die Inflation ist nichts anderes als die durchschnittliche Preissteigerung aller Konsumausgaben, von Miete bis Autokauf. Das Statistische Bundesamt vergleicht dafür monatlich einen Warenkorb von 645 ausgewählten Produkten und Dienstleistungen.
Doch die tatsächlichen Ausgaben der Haushalte unterscheiden sich teils deutlich. Der Inflationsrechner berücksichtigt die Höhe des Einkommens, die Anzahl der Erwachsen sowie Kinder und berechnet daraus Inflationsrate und Ausgaben, die für einen solchen Haushalt typisch sind. Grundlage sind Daten aus der offiziellen Einkommens- und Verbrauchsstichprobe.
Die steigenden Preise treffen Alleinerziehende mit Mindestlohn-Job anders als das gutverdienende Ärztepaar ohne Kinder. Berechnungen für sieben Musterhaushalte berücksichtigen auch die Entwicklungen der Einkommen und das Sparverhalten. Sie zeigen, wie unterschiedlich die Inflation über Jahre wirkt - und wieviel von Lohnerhöhungen, höheren Hartz-IV-Sätzen und anderen staatlichen Leistungen wirklich zum Leben bleibt. Und wer sein Einkommen nicht komplett ausgeben muss, sondern etwas sparen kann, spürt die Last der Inflation weniger.